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"Gift in der Kirche"

Bei dem Wirkstoff in dem verwendeten Holzschutzmittel handelt es sich um Sulfurylfluorid. Dieser Wirkstoff ist ein giftiges, besonders auf die Atmungsorgane reizend wirkendes Gas und ist aufgrund seiner akuten Giftwirkung von der EU als giftig und reizend eingestuft worden.

In verschiedenen Mutangenitätstests (in vivo;in vitro) ergaben sich keine Hinweise für eine mutagene Wirkung von Sulfurylfluorid und in Kanzerogenitätsstudien an der Maus und Ratte konnten keine krebserzeugenden (kanzerogenen) Effekte beobachtet werden. Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand liegen somit keine Hinweise für eine kanzerogene Wirkung vor.

Für Sulfurylfluorid wurde vom Gesetzgeber ein "Grenzwert" von 21 mg/ m3  (5 ml/m3) festgelegt.              (Bundesarbeitsblatt 11/1997 S. 39)

Ebenfalls wird diskutiert Sulfurylfluorid in die Gefahrstoffverordnung einzubringen. (Sachstand Juni 2001)

 


Hubschrauber entlädt Schadstoffe über Spaziergängerin

In Besigheim hat ein Hubschrauber seine Fracht über einer Spaziergängerin ausgeschüttet.

Die Frau hatte bei ihrem Abendspaziergang erst die Vermutung, dass es regnet. Aber ihr sei klar geworden dass es sich bei dem "Regen" um ein Schädlingsbekämpfungsmittel handelt, welches der Hubschrauber über ihr versprühte.

Die Frau hat sich zwei Stunden übergeben, ihre Augen seien angeschwollen, die Haut habe gejuckt und ihr Blutdruck sei stark gesunken. Sie hat sich ins Krankenhaus bringen lassen, wo sie die Nacht verbringen mußte.

Es handelte sich bei dem Bekämpfungsmittel um Fungizide. Diese werden gegen den Pilzbefall an Reben eingesetzt.

Die verantwortliche Hubschrauberspritzgemeinschaft hatte offenbar gegen die Auflagen des Regierungspräsidium verstoßen, da keine Warnschilder aufgestellt waren, bzw. keine Wege gesperrt waren. Die Frau hat deshalb Strafanzeige gegen die Gemeinschaft erstattet.

Laut Thomas Pfersich, Winzer und Mitglied der Gemeinschaft, war der Flug in der Lokalzeitung angekündigt. Zudem sei der Hubschrauber schon eine halbe Stunde in der Luft gewesen. Man hätte ihn hören und sich denken können, dass man das Gelände nicht betreten darf.

Laut Pfersich sind Fungizide keine Giftstoffe, sind "überhaupt nicht schädlich". Sie können allenfalls Hautreizungen auslösen.Unterdessen hat er freilich angekündigt, dass künftig Warnschilder auf den Flug hinweisen sollen. Sie werden mitten auf dem Weg plaziert.

 

Quelle: Stuttgarter Zeitung vom 17.07.02

 

Nachtrag: Alle Fungizide sind neurotoxisch für den Menschen und können zahlreiche gesundheitliche Probleme hervorrufen.