Universität Rostock - Medizinische
Fakultät
Institut für Arbeitsmedizin
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Merkblatt zur BK Nr. 2105: Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel
durch ständigen Druck
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Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch
ständigen Druck
Merkblatt zu BK Nr. 22 der Anl. 1 zur 7. BKVO
(Bek. des BMA v. 18.2.1963, BArbBl Fachteil Arbeitsschutz 1963, 21)
I. Vorkommen und Gefahrenquellen
Die Schleimbeutel stellen eine Schutzvorrichtung des Organismus gegen Druck-
und Stoßbelastung dar. Fortgesetzte lang anhaltende, die Grenzen
des Physiologischen überschreitende Belastungen können zu chronischen
Erkrankungen der Schleimbeutel führen. Hiervon können auch Schleimbeutel
betroffen werden, die nicht in Verbindung mit Gelenken stehen.
Gefährdet sind vorwiegend Personen, die bei ihrer beruflichen Tätigkeit
häufig Druckbelastungen im Bereich der Knie-, Ellbogen- und Schultergelenke
ausgesetzt sind. Dies trifft insbesondere für Bergleute, Bodenleger
und -abzieher, Fliesenleger, Straßenbauer, Steinsetzer, Reinigungspersonal,
Glas- und Steinschleifer sowie Lastenträger zu.
II. Krankheitsbild und Diagnose
In den betroffenen Schleimbeuteln kommt es zunächst zu einer Reizung
und Entwicklung eines serösen Exsudates, das später fibrinös
(flockig-getrübt) umgewandelt werden kann. Da die degenerative Umwandlung
mit kapillärer Neubildung einhergeht, sind gelegentlich hämorrhagische
Beimengungen im Exsudat möglich. Nach längerer Zeit kann sich
ein Schleimbeutelhygrom bilden. Dieses besteht aus einem schwielig-fibrösen
ein- oder mehrkammerigen Hohlraum, dessen Innenwand zotten- und warzenähnliche
Erhebungen aufweist. Aus diesen können sich im weiteren Verlauf reiskornähnliche
Körperchen entwickeln. Kalkeinlagerungen sind möglich. Die Haut
über diesen Schleimbeuteln ist oft schwielig verändert. Im Bereich
des erkrankten Gebietes sind mitunter Spannungsgefühl und evtl. auch
Bewegungsbehinderung vorhanden. Sekundärinfektionen mit nachfolgender
Vereiterung des betreffenden Schleimbeutels kommen vor.
Differentialdiagnostisch sind die nicht beruflich verursachten Schleimbeutelerkrankungen
abzugrenzen. Dies sind z. B. Verletzungsfolgen, akute und spezifische Entzündungen,
chronische, mechanisch bedingte Erkrankungen der Schleimbeutel sowie körpereigene
Ursachen, wie Exostosen und Geschwülste.
III. Hinweise für die ärztliche Beurteilung
Für die Beurteilung der Erkrankung ist die Arbeitsanamnese wichtig.
Nur selten treten durch Komplikationen vorübergehende oder bleibende
Folgezustände auf.
Wir haben das Merkblatt
für Sie abgeschrieben und versucht, den Originalwortlaut ganz genau
zu übertragen.
Dennoch können uns Fehler
unterlaufen sein, wofür wir Sie um Verzeihung bitten.
Verbindlich ist nur der im
Bundesarbeitsblatt veröffentlichte Wortlaut.
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©
E.Münzberger
Letzte Überarbeitung: 3.3.1999